Drei Mal ein besonders Herz bewiesen

Große Freude herrscht beim Verein Kinderherz Südtirol, der sich für die Belange von Menschen mit einem angeborenen Herzfehler einsetzt. Von diesen gibt es derzeit rund 12.500 Personen in Südtirol.

Sie leiden großteils ein Leben lang an den Folgen ihrer sich von der Geburt an entwickelten Störungsbilder. Bei 3 unterschiedlichen Aktionen haben nun wieder Gönner Menschen im Lande dazu animiert, sich mit einer Spende für praktische Unterstützungen von schweren Schicksalsschlägen aufgrund von komplizierten kardiologischen Problemen einzusetzen. Solche Sensibilitätskundgebungen tun uns einfach gut, so Kinderherz Präsident Ulrich Seitz.

So haben die SchülerInnen des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in Bozen unter der tatkräftigen Koordination von Alexandra Unterkalmsteiner bei ihrem Maturaball, der Tourismusverein Ritten mit Monika Hellrigl als Direktorin und Wolfgang Holzner vom Parkhotel Holzner, vertreten durch Verena Wachter bei den Sommerkino-Abenden unterm Lichtenstern für den guten Zweck, sowie at last but not least der Chor ChoryFeen aus Gargazon im Rahmen des durchgeführten Herbstkonzertes vor wenigen Wochen, wichtige Zeichen gesetzt.

Ziel ist es gerade mit den zusammengekommenen 4.500 Euro spezifisch Südtiroler Familien von Kindern mit einem angeborenen Herzfehler unter die Arme zu greifen. Die Betroffenen sind nämlich oft gezwungen, neben den von der Öffentlichen Hand finanzierten Gesundheitsleistungen noch weitere kontinuierliche Therapien oder Rehabilitationsmaßnahmen zu organisieren, um den Alltag der Patienten so gut als möglich Aufrecht zu erhalten.

Der Vorstand des Vereins möchte in diesem Zusammenhang mit neuen Schwerpunkten deutlicher Südtiroler Familien, die fortwährend sogar mehr als 1 krankes Kind betreuen müssen, stärker begleiten. Ulrich Seitz kämpft zudem auf anderen Fronten. Eine Herzensangelegenheit ist dabei eine Neuausrichtung des Modells der Südtiroler Pflegeeinstufung. Dieses ist nicht mehr zeitgemäß für viele chronische Pathologien. Die Wartezeiten für eine Einstufung sind schlichtweg inakzeptabel (rund 10 Monate). Seitz möchte die Entscheidungsträger in Südtirol dahingehend überzeugen, dass die zuständige Stelle aufgrund der Wartelisten nur einen Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin zu den Antragstellern schickt. Hält die Behörde nicht eine  Frist von 60 Tagen ein, sollte sie umgehend  pro angefangener Woche direkt einen Betrag an die Antragsteller zahlen (es sei denn, die Verzögerung wird durch die Versicherten verursacht, weil er/sie  nicht Termine einhält usw.). So wird das im Ausland schon heute praktiziert.

Wenn die Öffentliche Hand signalisiert, dass sie überlastet ist, oder wenn die Begutachtung innerhalb von 60 Tagen nicht erfolgt ist, dann sollte der Öffentliche Dienst den Versicherten drei unabhängige akkreditierte Gutachter vorschlagen, aus denen man sich einen aussuchen kann. In solch schwierigen Zeiten, wo so viele Unsicherheiten gerade auch auf junge Familien oder Menschen mit Beeinträchtigungen zukommen, müssen wir gemeinsam die bestmöglichen schnellsten Lösungen anpeilen, mit dem Respekt der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, jedoch ohne übermäßige administrative Hürden, die viele Anspruchsberechtigte alleine nicht meistern.

Von links nach rechts: die Schülerinnen des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in Bozen, die Vertretung von Kino unterm Lichtenstern, mit Monika Hellrigl und Verena Wachter und schließlich der Chor ChoryFeen aus Gargazon.

Aus der Zeitschrift „Dolomiten” vom 31.10.2022

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