25.10.2021
Bewegung hoch im Kurs bei Kinderherz
In der Kardiologie wird seit einiger Zeit darüber diskutiert, dass Erwachsene wegen der Pandemie seltener zum Arzt gehen und dadurch öfter Herzinfarkte erleiden.
Aus der Tageszeitung „Dolomiten“
Das Phänomen müssen wir letzthin bei Familien mit herzkranken Kindern in Südtirol ebenso verstärkt feststellen. Die Pandemie-Restriktionen gefährden die Kindergesundheit, es mangelt an Bewegung und es fehlt sozialer Austausch.
Es gibt nun spezifische europäische Studien, die zeigen, dass Verhaltensstörungen bei chronisch kranken Kindern um mehr als 70 Prozent zugenommen haben. Das besorgt uns sehr, so Ulrich Seitz, Präsident von Kinderherz. Seitz betont, dass angeborene Herzfehler seit nunmehr vielen Jahren die häufigste Anomalie im Kindesalter darstellen. Der Südtiroler Verein hat sich nun bewusst an das erfolgreiche Modellprojekt aus München für alle Kinder und Jugendliche, insbesondere auch mit chronischen Erkrankungen wie Übergewicht, Bluthochdruck, kardiologische Erkrankungen oder Tumoren, „KidsTuMove“, angeschlossen.
Südtiroler Delegation von „KidsTuMove“ in München
Seitz zeigt sich erfreut, dass auch diesen Sommer wieder „Herzkinder aus unserem Lande“ unter der wissenschaftlichen Aufsicht des des Deutschen Herzzentrums, Neues auf dem Gebiet von Sportangeboten sowie gesunde Ernährung erlernen konnten (siehe Bild Südtiroler Delegation). Kinderherz setzt nun diese Bemühungen fort und organisiert ab sofort wieder immer am Freitagnachmittag in Bozen für alle betroffenen Südtiroler Familien das wertvolle Kinderturnen sowie ein spezifisches Atemtraining.
Ulrich Seitz, Präsident Kinderherz
Oft sind nämlich neben dem Herzen auch andere lebensnotwendige Organe im Körper der jungen Menschen erheblich geschädigt. Die Pakete sind grundlegend, nachdem es in Südtirol keine „Reha-Leistungen“ für Menschen mit einem angeborenen Herzfehler gibt. Das macht uns traurig, so der Vorstand von Kinderherz, denn gerade junge Menschen in Erwartung eines Eingriffs, einer Transplantation oder im Rahmen einer post-operativen Betreuung, würden in diesem Zusammenhang konkrete Hilfen im Lande benötigen. Da das von der Öffentlichen Hand nicht garantiert wird, werden diese Vorhaben mit Spenden umgesetzt. Die Pandemie hat Dutzende Südtiroler Familien im Lockdown in schwerwiegende Krisen gestützt: die bereits prekäre Versorgung in Südtirol spitze sich seit 2020 nochmals zu, klinisch und finanziell. Diese Wunden müssen nur wieder in irgendeiner Form gelindert werden: das Passierte soll nun mit klaren Visionen für den Lebensweg der rund 13.000 Südtiroler mit einem angeborenen Herzfehler analysiert werden. Dazu steht ein Seminar für Interessierte am 13.11.2021 an. Hierbei sollen Eltern das richtige Werkzeug für die Stärkung des Selbstwertes erhalten.
Alle Infos zu den verschiedenen, kostenlosen Aktionen von Kinderherz über info@kinderherz.it
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