Das Publikum der Rittner Sommerspiele zeigt erneut viel Herz

…es kam unlängst zu einem berührenden Erlebnis für den Verein „Kinderherz“

Im Bild: von links nach rechts: Ulrike Baumgartner und Obmann Andreas Baumgartner vom Verein Rittner Sommerspiele, Kinderherz Präsident Ulrich Seitz, Ensemble Mitglied Cornelia Brugger.  

Zum Abschluss der diesjährigen Rittner Sommerspiele und dem großen feierlichen Jubiläum der 50. Ausgabe mit dem Bühnenklassiker „Pension Schöller“  kam es unlängst zu einem berührenden Erlebnis für den Verein „Kinderherz“, der sich hierzulande seit fast 2 Jahrzehnten für die Belange der rund 12.000 Menschen mit einem angeborenen Herzfehler in Südtirol einsetzt.

Der Obmann des legendären Theatervereins, der jedes Jahr wieder aufs Neue Hunderte von Kulturbegeisterte zur Kommende nach Lengmoos lockt, Andreas Baumgartner überraschte auch im Jahre 2023, Kinderherz-Präsident Ulrich Seitz mit der Idee, besonderen Schicksalen unter die  Arme zu greifen. Seitz zeigte sich sehr bewegt davon und vor allem von der Möglichkeit, dass vor jeder Aufführung am Ritten die Tätigkeit der Organisation der hauptsächlich jungen Patienten vorgestellt werden konnte. Und die Theaterfreunde aus Nah und Fern haben eindeutig viel Herz bewiesen und gespendet. Sage und schreibe 3.155 Euro kamen in diesem speziellen Festjahr für Härtefälle in Südtirol zusammen. Die Übergabe dieser stolzen Summe erfolgte nun vor einigen Tagen.

Ulrich Seitz betont bei dieser Gelegenheit, dass es keine Selbstverständlichkeit in diesen schwierigen Zeiten für Vereine ist auf so wertvolle Kooperationen untereinander wie mit den Rittner Sommerspielen zählen zu dürfen. Mich persönlich berührt der Teamgeist des gesamten Ensembles und die Großzügigkeit der Zuschauer immer wieder aufs Neue, so Seitz. Dies ist vor allem der tollen Unterstützung durch Obmann Andreas Baumgartner geschuldet. Das Resultat ist mehr als beachtlich, da mit dem gespendeten Betrag rund 80 Therapiestunden für Kinder sowie Jugendliche, die oftmals neben der Herzproblematik an der sie von Geburt an leiden, auch noch von zusätzlichen Pathologien, wie beispielsweise im Atemwegsbereich betroffen sind, gewährleistet werden können. Leider ist das rehabilitative Angebot in Südtirol für diese Menschen nicht optimal aufgestellt und es muss zwangsläufig in vielen Fällen ins benachbarte Ausland oder in andere Regionen Italiens für die Betreuung ausgewichen werden. Durch einen Krankheitsfall in der Familie kann man sehr schnell in eine missliche Lage geraten, wie uns die zahlreichen prekären Situationen landesweit beweisen, so der Verein Kinderherz. Und immer öfters ist der Mittelstand davon betroffen.  Gerade deshalb ist die Sensibilität von außen für unsere Schwierigkeiten grundlegend, betont Ulrich Seitz. Andreas Baumgartner und Ulrich Seitz brechen eine Lanze dafür, dass der Appell an die Verantwortlichen erhört wird, und zwar dass es dringend mehr Aufmerksamkeit für das seelische Wohl der Kinder in Südtirol geben muss. Sollte es darum gehen, dass Transplantationen notwendig sind, erinnert Kinderherz Südtirol daran, dass die  Wartezeit für ein Spenderherz im Durchschnitt bei drei Jahren liegt. So lange leben die kleinen Patienten mit einem Herzfehler – vom Säugling bis zum Kleinkind – fast nur auf der Station. Seitz unterstreicht: die Botschaft an die jungen Paare, die jedes Jahr in Südtirol mit dem Schicksal eines Kindes mit einem angeborenen Herzfehler konfrontiert werden (rund 70 Schicksale in 12 Monaten), lautet wie folgt: der Austausch mit anderen betroffenen Familien, die die ersten Jahre mit herzkrankem Kind hinter sich haben, oder selbst gerade den Umgang mit dieser Situation lernen, sollte gesucht werden, auch über den Verein, um nachher genügend Kraft für den weiteren Lebensweg der „Herzkinder“ aufbringen zu können.

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