Kinder mit einem Herzfehler: Diskriminierungen im Schulbetrieb nehmen wieder zu

Verein Kinderherz gegen Diskriminierung in der Schule - Seitz: Häufig aus Angs vom Sport ausgeschlossen

Aus der Zeitschrift „Dolomiten“ vom 12.09.2023

Ulrich Seitz, Präsident von Kinderherz Südtirol erinnert im Zusammenhang mit dem vor Kurzem begonnenen neuen Schuljahr wie wichtig es ist, Kinder mit einer körperlichen Beeinträchtigung im Schulalltag bestmöglich bei den angebotenen Aktivitäten, auch sportlicher Natur, einzubinden.

Wir gehen davon aus, dass zur Zeit rund 800 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler landesweit den Schulunterricht besuchen. Immer öfters werden uns im Verein „unglückliche Episoden“ im Umgang mit betroffenen jungen Menschen zugetragen. Konkret  wird der Verein Kinderherz, dem Ulrich Seitz vorsteht, und der die Interessen von Menschen mit einem angeborenen Herzfehler in Südtirol vertritt immer wieder von Situationen landesweit in Kenntnis gesetzt, wo es zu bedauerlichen Vorfällen kommt, die zur Folge haben, dass „Herzkinder“ aus nicht berechtigten Gründen von gewissen Tätigkeiten ausgeschlossen werden.  Dabei haben Kinder mit einem Herzfehler ein elementares Bedürfnis sich zu bewegen.

Die Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen eines Kindes bestimmen nicht nur seine körperliche und motorische Entwicklung, sondern beeinflussen auch entscheidend die emotionale, psychosoziale und kognitive Entwicklung. Die Herzerkrankung bedeutet für das betroffene Kind häufig eine Einschränkung seiner Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen.

Die Angst und die Sorge um das kranke Kind führen nicht selten zu einem überbehütenden Erziehungsstil, gerade bei Erziehern und Lehrern – vor allem hinsichtlich einer möglichen Gefährdung durch körperliche Belastungen. Durch Information und Aufklärung der Eltern, aber vor allem auch der Pädagogen muss dieser Fehlentwicklung entgegengewirkt werden.  Bei dem hohen Stellenwert, der Bewegung, Spiel und Sport heute im gesellschaftlichen Bewusstsein zugemessen wird, ist die Teilnahme an Aktivitäten gesunder Gleichaltriger gleichbedeutend mit einer Erhöhung der Lebensqualität und hat für Kinder und Jugendliche eine hohe soziale und sozialisierende Komponente. Sportverbot und/oder Einschränkungen der Bewegungsmöglichkeiten werden von ihnen als besonders unangenehm empfunden.

Der Verein Kinderherz plädiert für gemeinsame Schulungen mit den zuständigen Lehrpersonen und möchte somit erreichen, dass Familie, Lehrer, Mitschüler und Ärzte an einem Strang ziehen. Es ist grundlegend, dass die Kinder ein normales Leben führen können und keine Schwierigkeiten bei ihrer schulischen und beruflichen Entwicklung haben.

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