08.07.2024
Südtiroler Hochzeitslauf 2024
Die zweite Auflage
Bild von der 2023-Ausgabe
Die zweite Auflage des Südtiroler Hochzeitslaufs
> Für weitere Infos: BZ Heartbeat
Mit Liebe Herzen heilen
Hochzeitslauf 2024 zugunsten des Vereins Kinderherz
Am Freitag, 27. September verwandelt sich der Bozner Waltherplatz in ein Meer aus weißem Tüll, edlen Anzügen und strahlenden Gesichtern. Dann findet zum zweiten Mal der Hochzeitslauf statt. Ein besonderes Event für den Verein Kinderherz von BZ Heartbeat organisiert.
„Beim Hochzeitslauf können wir zeigen, dass wir auch nach so vielen Ehejahren noch zusammenhalten, Spaß haben und uns lieben“, sagt Patrizia Bianchi. Sie und ihr Mann Angelo sind seit 46 Jahren verheiratet und haben im vergangenen Jahr am Hochzeitslauf teilgenommen – im originalen Brautkleid und Hochzeitsanzug von damals. „Es war ein besonderes Gefühl, das Kleid wieder anzuziehen und gleichzeitig Gutes zu tun, das passt einfach“, sagt Patrizia Bianchi. Damit auch andere Brautpaare dieses Gefühl erleben können, geht der Hochzeitslauf nun in die zweite Runde.
Hochzeitslauf 2024 – Wer sich ewig bindet, soll auch gemeinsam Gutes tun
Der Startschuss fällt am Freitag, den 27. September um 18 Uhr auf dem Waltherplatz in Bozen. In Brautkleidern und Hochzeitsanzügen bewältigen die Paare gemeinsam einen 500 Meter langen Hindernisparcours, wobei die Zeit des Langsameren zählt. Den besten 20 Paaren winken tolle Preise. Es gibt Gutscheine beim Juwelier Ranzi & Knapp, für das Mountain Ballooning im Pustertal, für einen Kochabend bei Happy Studio Events, Hotelgutscheine, Gutscheine für die Aspiag-Geschäfte, Eccel Decorona und vieles mehr. Die Teilnahmegebühr von 25 Euro kommt dem Verein Kinderherz zugute. Wer möchte, kann auch sein Brautkleid spenden. Es wird im Second-Hand-Shop Kleopatra in Bozen verkauft, der Erlös geht ebenfalls an den Verein Kinderherz.
Für den Hochzeitslauf können sich Paare bis 22. September unter hello@bzheartbeat.it anmelden.
Hochzeit ist viel mehr als nur Heiraten
Weil Hochzeiten so vielfältig und bunt sind wie die Paare selbst, gibt es neben dem Hauptevent weitere Initiativen und originelle Workshops:
- Bozner Altstadt im Hochzeitsfieber: Die Mitglieder von Bz Heartbeat bieten am 27. und 28. September in ihren Geschäften in der Bozner Altstadt Aktionen, Rabatte und Geschenke rund ums Thema Heiraten an. Wer dort nicht fündig wird, kann eine Woche später auf der Hochzeitsmesse weitersuchen.
- Einmaleins der Ehe: Am Montag, 5. August um 17.30 Uhr findet in Bozen in der Bar Thaler Perlage in der Winelounge ein Workshop mit Rechtsanwalt Alexander Kritzinger statt. Worauf sollen verheiratete Paare achten, um sicher und geschützt durch die Ehe zu navigieren? Rechtsanwalt Kritzinger gibt Antworten darauf.
- Recycle & Repair your Weddingdress: Wer sein Hochzeitskleid nicht spenden möchte, hat am Donnerstag, 5. September um 17.30 Uhr die Möglichkeit, einer Expertin über die Schulter zu schauen, wie sie Brautkleidern neues Leben einhaucht: Die Schneiderin Christina Mölgg zeigt im Modehaus Oberrauch Zitt, wie man das Kleid nach dem wichtigsten Tag im Leben noch viele weitere Tage tragen kann.
Wer steht dahinter?
Trägerverein der Veranstaltung ist die Genossenschaft Bz Heartbeat, die den lokalen Handel in der Bozner Altstadt fördert. „Südtirol ist das ideale Hochzeitsland“, sagt Angelika Huber, Geschäftsführerin von Bz Heartbeat und Initiatorin des Hochzeitslaufes. „Wir möchten Brautpaaren die Möglichkeit geben, sich an diesen besonderen Tag zu erinnern und gleichzeitig Gutes zu tun und herzkranken Kindern zu helfen. Und wenn es um Charity geht, sind unsere Mitglieder immer mit von der Partie“. Die Schirmherrschaft hat die Gemeinde Bozen übernommen.
Gutes tun: Für wen?
Die Teilnahmegebühr des Hochzeitslaufs geht an den Verein Kinderherz. Der Verein kümmert sich um Familien mit herzkranken Kindern. „Wir wollen mit solchen Veranstaltungen darauf aufmerksam machen, dass nicht immer alles glatt läuft, dass der Kreislauf des Lebens neben Liebe und Freude, leider manchmal auch Leid bereithält“, sagt Ulrich Seitz, der Präsident des Vereins. „Deshalb wollen wir mit dem Hochzeitslauf Herzen öffnen und zeigen, wie wir diese Menschen und Familien unterstützen können, damit sie die nötige Kraft finden, mit Schicksalsschlägen umzugehen“.
Jedes Jahr werden in Südtirol bis zu 60 Kinder mit einem Herzfehler geboren. Hier stellen wir Ihnen ein Schicksal von vielen vor:
Laurin lächelt glücklich, er ist ein fröhlicher, zufriedener Junge. Laurin ist wahrscheinlich der größte Super-Mario-Fan, den es gibt. Und Laurin wurde mit einem Herzfehler geboren.
Laurin ist heute 19 Jahre alt, er ist 24 Stunden am Tag auf Hilfe angewiesen. Wegen seines Herzfehlers erlitt er im Alter von einem Jahr einen Herzstillstand, sein Gehirn hat zu wenig Sauerstoff bekommen. Seitdem hat Laurin die Sprachfähigkeit verloren, das Essen und Trinken fällt ihm sehr schwer, er kann sich kaum kontrolliert bewegen.
Operationen, Krankenhausaufenthalte, Tiefschläge haben das Leben der Familie geprägt. Mama und Papa mussten für Laurin da sein, die drei Jahre ältere Schwester Jasmin musste oft zurückstecken. „Und trotzdem haben wir als Familie immer zusammengehalten“, sagt Mama Barbara, „wir haben das Beste aus der Situation gemacht – für Laurin und auch für uns.“ In den ersten Jahren fühlte sich Mama Barbara oft allein, sie kannte nur eine andere Familie mit einem herzkranken Kind. Inzwischen ist sie dank des Vereins Kinderherz gut vernetzt mit anderen Familien, die dasselbe Schicksal teilen.
Barbara hat einen Wunsch. Sie hofft, dass der Alltag so bleibt, wie er heute ist, dass sie und ihr Mann möglichst lange gesund, fit und agil bleiben, um ihren Laurin auf seinem Weg begleiten zu können.
Unsere Testmonials:
Manfred und Ulrike Öggl, Eltern von Maximilian, Felizia und Simon
Familie und Betrieb unter einen Hut zu bringen, ist gar nicht so einfach. Davon können Manfred und Ulrike Öggl ein Lied singen. Sie führen einen großen Betrieb in Südtirol und haben drei Kinder. Da geht es zu Hause schon mal turbulent zu, vor allem, weil zwei ihrer Kinder mit besonderen Bedürfnissen auf die Welt gekommen sind: Felizia wurde mit Trisomie 13 geboren, einer Genkrankheit, die dem Down-Syndrom ähnelt. Und Simon hat einen angeborenen Herzfehler.
Manfred und Ulrike standen mitten im Leben: Ihr Unternehmen lief gut, ihr siebenjähriger Sohn Maximilian war ein aufgeweckter Junge. Sie entschieden sich für ein weiteres Kind. Töchterchen Felizia kam mit Trisomie 13 zur Welt und musste im ersten halben Lebensjahr wegen Visiten, Therapien und einer Kopfoperation viel Zeit in Krankenhäusern verbringen. Sie entwickelte sich aber gut. Dann kam Simon zur Welt – mit einem schweren Herzfehler. Nach einer großen OP durfte er zwei Monate später nach Hause. Es war eine schwere Zeit für die Familie Öggl. Sie mussten lernen, mit Simons besonderen Bedürfnissen umzugehen, mit den Geräten, die er brauchte, und mit der Angst, die sie begleitete. Und sie mussten die Bedürfnisse von Simon und Felizia unter einen Hut bringen. „Wir waren gefühlt jeden Tag mit einem Kind in Therapie“, erinnert sich Ulrike. Simons nächste Operationen verliefen gut, er entwickelte sich langsam, aber stetig. Das Lernen fiel und fällt ihm allerdings schwer, vor allem in der Schule. „Aber er versucht alles und gibt nicht auf“, sagt Ulrike. Jetzt sind Simon und Felizia in der Pubertät: „Da fliegen schon mal die Fetzen“, lacht Ulrike. „Aber das gehört zu einer Familie mit pubertierenden Kindern dazu, egal ob mit oder ohne Beeinträchtigung.“ Der Alltag kostet oft viel Kraft, aber missen möchten Ulrike und Manfred nichts. Und weil es ihnen trotz allem gut geht, versucht die Familie Öggl mit ihrem Unternehmen auch immer wieder andere Vereine mit Projekten und Spenden zu unterstützen.
Simone und Diana Schenk, Eltern von Arianna und Antonio
Viele Kinder, das haben sich Simone und seine Frau Diana immer gewünscht. Die Freude war groß, als Töchterchen Arianna unterwegs war. Umso schwerer der Schlag: Arianna kam mit einem seltenen Herzfehler zur Welt, der ihr Herz anschwellen ließ. Sie verbrachte viele Monate im Krankenhaus, entwickelte sich aber gut. Dem weiteren Kinderwunsch von Simone und Diana stand nach Auskunft der Ärzte nichts im Wege, und so kam bald Antonio zur Welt – allerdings ebenfalls mit demselben seltenen Herzfehler. Antonios Zustand war schlecht, er wurde monatelang in Padua behandelt, seine Mutter war bei ihm, Papa Simone pendelte, Arianna lebte in dieser Zeit nur mit einem Elternteil. Antonio ging es immer schlechter, die Ärzte rieten der Familie, Abschied zu nehmen, als eines Tages der Anruf kam: Antonio bekommt ein Spenderherz. Da war er gerade ein halbes Jahr alt. Die Operation verlief gut. Für Familie Schenk begann ein neues Leben. Antonio entwickelte sich gut und ist heute ein fröhlicher, aufgeweckter Junge mit einer großen Leidenschaft für Dinosaurier. Doch er hat keine Abwehrkräfte, ist immer wieder krank. Therapien, Medikamente und Vorsichtsmaßnahmen bestimmen seinen Alltag. Arianna geht es gut, sie geht tanzen und turnen – obwohl ihr Herz immer noch krank ist. „Ich möchte, dass unsere Kinder ein normales Leben führen können“, sagt Vater Simone. Er selbst will auch helfen, möchte ein Projekt ins Leben rufen, das Menschen unterstützt, die plötzlich in eine solche Situation geraten. „In solchen Momenten sollen sich die Menschen auf ihr Kind, auf ihre Lieben konzentrieren können und an nichts anderes denken müssen – nur so kann es am Ende gut ausgehen. So wie bei uns.“
Maria und Robert Pawlus, Eltern von Magdalena und Alexandra
Alexandra ist 19 Jahre alt und hat wie die meisten jungen Frauen in ihrem Alter einen großen Wunsch: Sie möchte von zu Hause ausziehen und auf eigenen Beinen stehen. Doch das ist nicht einfach, denn Alexandra wurde mit einem schweren Herzfehler geboren und leidet an den Folgen der vielen Operationen, die sie über sich ergehen lassen musste. Sie ist blind und dadurch motorisch eingeschränkt. Zudem belasten schwere Folgeschäden des Herzfehlers ihre Gesundheit.
Alexandra war ein Wunschkind, nicht nur Mama Maria und Papa Robert freuten sich auf sie, auch ihre große Schwester Magdalena konnte es kaum erwarten. Doch mit Alexandras Geburt änderte sich das Leben der Familie schlagartig. Monatelang war Maria mit Alexandra in Padua, es folgten Operationen und Behandlungen, Höhen und Tiefen. Die gebürtige Polin verstand kaum, was mit ihrer Tochter geschah, denn sie sprach kein Italienisch. Alexandras große Schwester Magdalena litt darunter, dass ihre Mama immer weg war. „Natürlich habe ich mich oft gefragt, warum ausgerechnet wir das alles durchmachen müssen“, sagt Maria. „Aber dann schaue ich Alexandra an, sie gibt mir so viel. Ich bin mir sicher, dass ich diesen Weg für sie noch einmal gehen könnte.“
In all den Jahren hat Maria ihrer Alexandra jede erdenkliche Therapie ermöglicht, sie hat unzählige Kongresse besucht, um immer gut informiert zu sein und so früh wie möglich von neuen Therapien zu erfahren. Alexandra hat sich so mit Hilfe ihrer Familie gut entwickelt: Sie geht gerne zur Schule, hat ein hervorragendes Gedächtnis. Klavierspielen ist ihre große Leidenschaft genauso wie Schwimmen und Wellness. Und bald will sie ausziehen, wie viele andere in ihrem Alter auch. Ein betreutes Wohnen wäre das Ziel. Ob das klappt, weiß Mama Maria noch nicht. Aber eines ist sicher: Sie wird wie immer alles tun, damit ihre Tochter ihren Traum verwirklichen kann.
Unter der Schirmherrschaft von:
SHARE