Theater und Freilichtkino am Ritten: viel Solidarität durch das Publikum

Die Sommerzeit am Ritten stand heuer bereits zum zweiten Mal im Zeichen einer beeindruckenden Solidaritätskundgebung für Menschen mit einem angeborenen Herzfehler.

Aus der Zeitschrift „Dolomiten” vom 18.08.2022

Südtirol verzeichnet immerhin seit geraumer Zeit 70 Neugeborene im Jahr, die lebenslang mit dem Schicksal einer ständigen Pathologie am Herzen konfrontiert sein werden. Ein Trend, der nicht abnehmen will und Europaweit gemessen auf die Einwohnerzahl eher zu den überdurchschnittlichen Werten zählt. Im Zusammenhang mit der aktuellen Ausgabe der Rittner Sommerspiele  konnte die beachtliche Summe von 3.038 Euro durch die kreative Wohltätigkeitsaktion im Rahmen der diesjährigen Aufführungen des Goldoni-Stücks „die frivole Sommerfrische“ unter der Regie von Alexander Kratzer übergeben werden. Weitere 1.700 Euro kamen immer am Ritten im Rahmen des Events „Kino unter dem Lichtenstern“ für den Verein „Kinderherz“ zusammen.

Kinderherz Präsident dankt dabei in erster Linie dem Obmann der Rittner Sommerspiele Andreas Baumgartner, der mit seinem Team einen großen roten Würfel konstruiert hat, der an den Theaterabenden in der atemberaubenden Kulisse des Steinbruchs in Oberritten, das Publikum dazu animierte, eine Spende zugunsten der Betreuung von schwer herzkranken Menschen zu tätigen.

Ulrich Seitz hebt hierbei auch noch einen weiteren, sehr berührenden Aspekt hervor, und zwar dass die gesamte Schauspielerriege auf Geschenke jeglicher Art verzichtete, um im Gegenzug die daraus resultierenden Beträge ebenso den jungen Betroffenen im Lande, zukommen zu lassen. Solche Initiativen wie das Theater und das Openair-Kino tun uns einfach gut und wir sind so dankbar über die Hilfe der Bevölkerung, unterstreicht Seitz, denn es wird immer schwieriger die erheblichen Herausforderungen für die angemessene Betreuung der zahlreichen Jungpatienten von Vereinsseite her zu stemmen.

Ensemble der Rittner Sommerspiele 2022, der Fünfte von links nach rechts, Obmann Andreas Baumgartner, daneben an seiner Seite Kinderherz-Präsident Ulrich Seitz.

Von den rund 12.000 Menschen, die an Südtirol derzeit an einem schwerwiegenden Herzfehler leiden, benötigt nämlich der Großteil ständige therapeutische Leistungen, die bei Weitem nicht vom Südtiroler Sanitätsbetrieb abgedeckt werden können. Und hier ist dann das Engagement des Vereins gefragt, mit der Sicherstellung von Atemwegtrainings, Sauerstofftherapie, Bewegungsangeboten, Rehabilitation, Palliativ Care, psychologischem Support und vielem mehr. Der Verein Kinderherz hofft sehr auf einen baldigen Südtiroler Fachplan für die Betreuung von Fällen eines angeborenen Herzfehlers, so wie dies im benachbarten Ausland bereits Realität ist. Der Fokus sollte diesbezüglich auf die Rehabilitation in allen Altersgruppen gelegt werden. Zudem ist es höchst an der Zeit, Konventionen mit hochspezialisierten Kliniken, vor allem mit dem Deutschen Herzzentrum in München abzuschließen, erinnert Seitz.

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