Familie Stiglmair
Am 23. April 2007 kam nach einer unkomplizierten und schönen Schwangerschaft unser Sohn Jan im Bozner Krankenhaus auf die Welt.
Die Geburt verlief ohne Komplikationen auf normalem Wege und alles schien in bester Ordnung. Das Baby war wohlauf! Am 4. Tag wollten wir nach Hause gehen, mein Mann Ulli kam uns schon abholen. Doch dann kam die Hiobsbotschaft. Bei Jan wurde ein Herzfehler entdeckt. Er hatte die Aorta an einer Stelle ganz schmal, sodass das Blut es kaum schaffte durchzufließen. Wir waren am Boden zerstört. Wir konnten es gar nicht richtig fassen und stellten uns immer wieder die Frage: Warum wir?
Zum Glück waren und sind wir immer noch in den allerbesten Händen. Von Anfang an war Dr. Cristina Pedron an unserer Seite.
Für mich war es sehr hart, alle anderen Kinder zu sehen, die nach einigen Tagen das Krankenhaus verlassen konnten. Nur wir mussten bleiben!
Dann wurden wir direkt nach Padua verlegt. Ich konnte mit Jan im Krankenhaus bleiben, mein Mann musste sich eine Unterkunft in einer sog. „casa di accoglienza“ suchen. Dabei war uns das Krankenhauspersonal sehr behilflich. Überhaupt waren alle sehr sehr nett – von den Ärzten und Krankenschwestern bis hin zum Reinigungspersonal. Das hat die Gesamtsituation sehr gebessert. Das Krankenhaus selber war in einem eher schlechten Zustand. Die Zimmer waren sehr klein und die Begleitperson musste auf einem Notbett schlafen. Immer wieder sind bei mir nachts die Lettlis ausgesprungen, sodass man auch mal etwas zum Lachen hatte.
Wir machten also Untersuchungen und Untersuchungen und kamen fast an unsere Grenzen was das ständige Warten anbelangte. Nach einer Woche durften wir für 2 Wochen nach Hause – endlich. Wir wussten zwar immer noch nicht genau, wie es weitergehen wird, wann operiert wird usw. Aber endlich mal nach Hause, endlich unserem Jan sein Zuhause zeigen, wo schon alles auf ihn wartete. Aber richtig ankommen konnten wir nicht, man war unsicher und hatte immer die Operation, die ja sein musste, im Auge. Nach 2 Wochen wieder Padua, Untersuchungen und wieder 2 Wochen nach Hause.
Dann die erlösende und zugleich erschreckende Nachricht: es wird operiert und zwar jetzt! Am selben Tag mussten wir aufbrechen. Es war sehr hektisch. Unten angekommen, sofort Untersuchungen und wieder ein paar Tage warten.
Dann am 15. Juni 2007 was es soweit – die Operation. Mein Mann war immer an unserer Seite – das war sehr wichtig. Als wir dann Jan an der OP-Schleuse abgeben mussten, war nichts da als Angst! Schon einige Tage vorher haben wir den Chirurgen Prof. Stellin kennen gelernt. Er hat uns Mut gemacht und war einfach super!
Wir gingen in die Kirche zum Hl. Antonius und beteten und schrieben in die Bücher. Es hat geholfen! Die Operation ist super verlaufen. 3 Tage war Jan auf der Intensivstation. Abends durften wir ihn immer für 20 Minuten besuchen, die dann immer 1 Stunde wurden. Das Personal war so toll und liebenswert. Sie zeigten wirklich Herz, nie wurde man weggeschickt!
Dann endlich konnten wir Jan aus der Intensivstation abholen – welch eine Freude und Erlösung!!!
Am 21. Juni 2007 endlich „für immer“ nach Hause. Endlich richtig abkommen können. Zum Glück entwickelt sich unser Sohn prächtig. Bis auf die jährliche Kontrollen bei Dr. Pedron und Dr. Crepaz führt er ein ganz normales Leben. Und aus Padua haben wir einige wunderschöne Freundschaften mit ähnlichen Situationen mitgenommen.
Ein RIESENGROSSER DANK an alle Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger und das gesamte Personal des KH Bozen und des KH Padua für ihren Einsatz und Ihre Menschlichkeit.
In besseren Händen hätten wir nicht sein können!!!
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