Katharina Gschnell

Hallo, mein Name ist Katharina Gschnell, ich kam am 16. Mai 1988 in Bozen mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt.

Noch am Tag der Geburt bemerkten die Ärzte einen Fehler und überwiesen mich in die Uniklinik Innsbruck. Dort wurde der Herzfehler Truncus Arteriosus Communis Typ I diagnostiziert. Es wurde klar, dass eine Operation notwendig werden würde, man schickte mich jedoch vorerst nach Hause. Drei Monate wuchs ich mit Hilfe von Medikamenten normal. Ab dem dritten Monat hörte ich auf zu wachsen, konnte nur noch schwer trinken, alles wurde anstrengend. Drei Lungenentzündungen folgten.

Im Dezember 1988 wurde ich aufgrund einer vorhandenen Spenderklappe ins Deutsche Herzzentrum München gerufen und dort wurde die erste Operation durchgeführt. Am Tag der Abreise von München bekam ich hohes Fieber, dennoch reisten wir nach Südtirol zurück, wo sich meine Eltern bereits nach zwei Tagen im Bozner Krankenhaus wiederfanden. Eine Woche verbrachte ich ohne Diagnose über das Fieber in einem Sauerstoffzelt mit Durchfall, Erbrechen und Atemnot. Als die Situation brenzlig wurde, flog man mich nach Innsbruck mit der Hoffnung auf eine Diagnose und eine entsprechende Behandlung. Tatsächlich konnte eine Zytomegalie festgestellt werden, ein Virus, den ich mir durch eine Blutkonserve eingefangen hatte.

Nach drei Wochen in Innsbruck kam ich im Februar 1989 wieder nach Hause: Mit neun Monaten wog ich 4,6 Kilo, konnte weder sitzen, geschweige denn laufen, aber ab da ging es aufwärts! Die Spenderklappe wies nach einem Jahr bereits erste Verkalkungen auf, aber operiert wurde erst wieder als ich viereinhalb Jahre alt war. Diesmal wurde eine biologische Klappe eingesetzt.

Nach der OP, die aus Personalgründen in Monaco stattfand, kam ich wiederum zwei Wochen zur Beobachtung ins Deutsche Herzzentrum München. Einen Tag vor der Entlassung wieder: Fieber aus unerklärlichen Gründen. Diesmal war die Ursache eine Endokarditis – eine bakterielle Entzündung der Herzklappe – wahrscheinlich aufgrund von unsterilen OP-Instrumenten. Von der jahrelangen medikamentösen Behandlung waren meine Zähne in Mitleidenschaft gezogen worden, waren größtenteils faul und wurden mir nun fast zur Gänze saniert oder gezogen, um vor weitern Infektionen gefeit zu sein. Einen weiteren Monat verbrachten wir alle in München, aber nach Allerheiligen ging’s dann endlich nach Hause. Diesmal für sehr lange Zeit.

In den kommenden Jahren wurden Verengungen in den Pulmonalarterien diagnostiziert – sie gehören zum Krankheitsbild des Truncus Arteriosus Communis – die aber durch Herzkatheter-Eingriffe und durch die Einsetzung von „Stents“ (Metallnetzröhrchen) behobenwerden konnten. Nach dem Einsetzen der Stents, nahm ich mehrere Jahre lang das Medikament „Cardioaspirin“ ein. Auch heute noch stehen regelmäßige ambulante Kontrollen im Krankenhaus Bozen und im Herzzentrum München auf dem Terminplan.

Die ganze Zeit über bis jetzt konnte ich ein normales Leben führen. Mein Körper fühlte sich für mich immer gesund an und dafür bin ich sehr dankbar. Heute bin ich Schauspielerin und stehe mit beiden Beinen fest im Leben. Ich kann alles tun, was andere auch können, außer mir Ohrringe zu stechen, wegen der Infektionsgefahr, und Tiefseetauchen, wegen des Drucks, aber das sind kleine Opfer im Vergleich zu dem, was ich bekommen habe.
Meine Eltern waren noch sehr jung, als ich auf die Welt kam, und sie selbst behaupten immer, dass sie gerade durch ihre Jugend vielen Dingen unbeschwert und optimistisch entgegen getreten sind. Zudem sagen sie, sei es Ärzten, wie z.B. Herrn Dr. Hubert Messner und Herrn Dr. Hammerer, zu verdanken, dass alles doch noch so gekommen sei, wie es kam.

Ich denke, dass es kompetente, idealistische Ärzte waren, ganz viel Glück und die Liebe meiner Eltern, die immer an mich geglaubt und mir vertraut haben, mich immer wollten und die mir in vielfacher Hinsicht mein Leben geschenkt haben. Und dafür werde ich immer dankbar sein.

Familie Stiglmair

Am 23. April 2007 kam nach einer unkomplizierten und schönen Schwangerschaft unser Sohn Jan im Bozner Krankenhaus auf die Welt.

Familie T.

Unsere Jüngste, Valentina, kam im September 2001 gesund und munter auf die Welt und nichts wies auf einen Herzfehler hin.

Familie Pedevilla, St. Martin in Thurn

Gerne möchten wir unsere „Herzgeschichte“ erzählen. Unsere Tochter ist mit einer schweren Ebstein Anomalie auf die Welt gekommen.